Die Geschichte ist eine gute Lehrerin – aber wir müssen auch gute Schüler sein – auch dies könnte ein Motto des Volksbundes sein. Richtig ist, dass man aus der Geschichte lernen kann, dass Kommunismus nicht … Als Tochter und Enkelin von Fordarbeitern hat sich unsere migrationspolitische Sprecherin Efsun Kızılay, mit dem Erbe migrantischer Streiks beschäftigt. Das zeigt, meint Pierenkemper, dass man durchaus manchmal aus der Geschichte lernt. Das heißt, alle Angaben entsprechen dem neuesten Forschungsstand und sind durch historischen Fachliteratur belegt. Nicht jeden Einzelnen und die vielen Einzelnen sicher in unterschiedlichem Maße. Diese Kernaussage des Beitrags ist sicher richtig. Es war aber vielleicht ein Fehler, hoffnungsfroh zu glauben, die Rückkehr Ost- und Mitteleuropas in die Geschichte bedeute zugleich insofern deren Ende, als nun – zum Nutzen und Frommen aller in Ost wie West – das im Prinzip immerwährende Zeitalter der Herrschaft des Rechts angebrochen sei. Es zählt, stärker noch in der protestantischen Variante als der katholischen, was hienieden geschieht, und der Mensch ist angehalten, das Seine gut und vernünftig zu tun. Den Mord an den Juden Europas aus dem sicheren Hort einer gefestigten Demokratie als das entsetzlich Andere abzulehnen, ist zwar notwendig, aber vollkommen banal. Aber eine Garantie gibt es dafür nicht. 5. Am Ende setzte sich, im deutschsprachigen Raum zumindest, jene Orthodoxie durch, die Heinrich August Winkler gegen alle Neuerkundungen am brüskesten in ihr altes Recht eingesetzt hat: Die Orthodoxie, dass wir eigentlich schon alles wussten über den Großen Krieg und dass sich am Ende doch alles um die Schuldfrage dreht. Er ist frei, sein Handeln ist nicht vorbestimmt, und er neigt – mehr unbewusst als bewusst – zu der Annahme, dass mit ihm die Welt beginnt. Das Zitat aus der „Antigone“ von Sophokles, das über einer Tür des Niobidensaals im Berliner Neuen Museum steht, formuliert es durch die Zeitalter hindurch in Stein gemeißelt gültig: „Staunliches waltet viel und doch nichts Erstaunlichers als der Mensch.“ Die Geschichte ist eine schöne und schreckliche Wunderkammer. Dabei entstand ein fruchtbarer Diskurs über etwas, für das wir uns mehr als Expert_innen verstehen: Die Innensicht der Gedenkstätten und Erinnerungsorte sowie unsere eigenen Arbeitspraxen. Geschichte geschah. Für dich. „Wie isses nun bloß möglich?“ Dieser Standardsatz der Mutter von Walter Kempowski, der ihre pure Verwunderung ob der turbulenten Zeitläufte ausdrückte, kann beim Blick auf die Shoah kaum hilfreich und der Einsicht förderlich sein. Es war faszinierend und auch auf eine Weise lehrreich, von den Taten und Untaten vergangener Generationen, von Helden und Schurken zu erfahren. Aber seit etwa drei Jahrzehnten gehört das Hinsehen, gehört das – wie auch immer ritualisierte – Vergegenwärtigen der NS-Zeit gewissermaßen zur Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland. Doch was heißt das, wenn wir aus migrantischen Arbeitskämpfen lernen wollen? Vergangenheit und Sinn Als der Große Krieg 1914 begann, standen die Staaten Europas vor einer blühenden Zukunft und es nahm ein Verhängnis seinen Lauf. Die Methode, die Erinnerung an Verbrechen zu löschen, steht seit der hellenisch-griechischen Zeit in einer langen kulturellen Tradition. Durch Geschichte lernen, das heißt, Geschichte als Medium für einen Lernprozess zu nutzen. Die EU verfolgt kein Heilsprogramm, sondern stolpert mehr oder minder geschickt von Problem zu Lösung zu Problem und abermals zur vorläufigen Lösung. Arbeitszeitverkürzung erhöht den Wohlstand - das fordert nun auch die IG Metall. Oft heißt es, man soll aus der Geschichte lernen. Vielleicht bewog diese klägliche Bilanz einen deutschen Philosophen zu der Bemerkung, das einzige, was man aus der Geschichte lerne, sei, daß der Mensch nichts aus der Geschichte lerne. Aus einem einfachen Grund: Geschichte ist Ereignis. Zwar wurde allerorten des Beginns des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren gedacht, zwar erschienen zahlreiche neue und zum Teil überraschende Untersuchungen zum Thema. Jahrhunderts gezogen haben: die EU als Gefahren- und Geschichtsabwehr, als Bollwerk. Jahrhunderts erhoben hat. Was heißt es, aus der deutschen Geschichte zu lernen? Niemand weiß, ob der neue CDU-Chef wirklich andere Wege geht, Drei Männer in Lodz. Die Fragestellung des hier vorgestellten Bandes tangiert alle am … Auf Dauer zeigte sich aber, dass dieses Fortleben die Konfrontation mit der Vergangenheit erforderte, ja erzwang. Aus der Geschichte lernen, heißt Extreme meiden Das Ende deutscher Sonderwege von Freddy Kühne Dieser Tage las ich davon, dass ein Oberbürgermeister in einer Großstadt in Nordrhein-Westfalen anlässlich der Reichpogromnacht anregte, eine Gedenkstätte zu errichten, um der Vernichtung der Juden zu gedenken. Das gilt auch für George Santayanas in diesem Zusammenhang oft bemühten, aus dem Jahr 1905 stammenden Satz: „Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ (im Original: „Those who cannot remember the past are condemned to repeat ist.“). Und doch scheint auch er, der Kenner Russlands und Mitteleuropas, geglaubt, zumindest gehofft zu haben, mit dem wundergleich friedlichen Ende der Sowjetunion hätten wir das Schlimmste hinter uns gelassen und die bindende Kraft von Verträgen werde auf Dauer die Gewaltdrohung ersetzen, die in der Zeit des Kalten Kriegs stets virulent war. In „Cicero“ schrieb er (mehr darüber werden wir aus seinem neuen Buch „Entscheidung in Kiew“ erfahren, das im Herbst erscheint): „Von diesem Schock sind besonders jene betroffen, die sich ein Lebtag lang mit Russland und der Verbesserung der Beziehung zwischen Deutschen und Russen befasst haben; es sind nicht wenige. Manchmal wäre Schweigen besser als geübtes Bereden und Gedenken. ...die Modulabschlussprüfung zu bestehen! Er weiß, dass er in einer langen Kette steht, aber dieses Wissen ist in aller Regel nicht handlungsbestimmend. Und doch braucht es mehr. Kann man aus der Geschichte lernen? Über die Bedeutung des Erinnerns und des Lernens aus der Geschichte. Der Mann antwortet: „Nein, aber hier ist es hell.“. Ein Ereignis zeichnet sich dadurch aus, dass es geschieht, dass es passiert, dass es in aller Regel nicht zu erwarten ist. - Staatssekretär Hans-Georg Engelke im Gespräch mit Prof. Winkler und dem Publikum, © Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 2020, Ausländische Fachkräfte als Bereicherung für unser Land, 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit, Bundesraumordnungsplan Hochwasserschutz (BRPH), BMI Ehrenamts-Kampagne 'Pack mit an! Diese ist zwar hell ausgeleuchtet – es spricht aber wenig dafür, dass wir den Schlüssel zur Vermeidung zukünftiger Zivilisationsbrüche finden, wenn wir den Nationalsozialismus absuchen. Schlagworte: Rezension, Wirtschaft, USA. Es hat, in Deutschland zumindest, viel mit der Europäischen Union zu tun. Doch kann Mario Draghi Italien wirklich retten? schließen . Der Schlüssel wird da gesucht, wo es hell ist. Es ist verständlich, dass es entstehen konnte, kommt es doch auch dem – im Kindlichen wurzelnden – menschlichen Bedürfnis nach Klarheit und Eindeutigkeit entgegen. Auch in der aktuellen Finanzkrise greift die internationale Kooperation. Hätte sich Hitler am 8. Das wäre letztlich ein viel anspruchsvolleres Programm als das, das unsere in sich selbst kreisende Gedenkkultur zu bieten hat, die nur gegen das Bekannte wappnet. Zudem umschreibt der Begriff ein Schulfach. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Aber niemand wäre auf die Idee gekommen, diese Beschäftigung mit den Ahnen könne eine Anleitung zum besseren Bestehen der Gegenwart hergeben. Denn die Verbrechen, die hätten „vergessen“ werden sollen, sprengten jeden Rahmen, sie kündigten sämtliche zivilisatorischen Übereinkünfte auf. Garantiert! Zum Holocaust-Gedenktag. Aus der Geschichte lernen: Die New-Deal-Politik von Roosevelt. Die inhärente Logik würde demzufolge die Abkehr vom prinzipiell streitsüchtigen und gewaltheckenden Nationalstaat und das Aufgehen der einzelnen Staaten in einem übergeordneten Gebilde erfordern, das gewissermaßen ein Vorgriff auf Weltstaat und Weltregierung wäre. Geschichte hält – wie ein riesiges Arsenal – ungeheuer viele Ereignisse, Schicksale und Persönlichkeiten bereit. Das Lernen aus der Geschichte ist Kernstück der Bildungsarbeit im Volksbund. Darüber hinaus bezeichnet der Begriff die Entwicklung des Menschen. Ein Polizist sieht ihn, wie er im Schein einer Laterne panisch den Boden absucht. Der Verzicht darauf trainiert im Umgang mit Dilemmata. industrie_alt.jpg. Umso mehr verwundert es, dass Herr Dr. Pampel genau diese Masche benutzt, um seine politische Position im Mantel der Wissenschaft zu kolportieren. - nach dem Sinn… In Deutschland aber konnte man nach 1945 auf Dauer so nicht verfahren. Jeder Mensch macht jede neue Erfahrung – bis hin zur letzten, dem Tod – zum ersten Mal. Auch wenn das alles manchem zu leicht und zu glatt über die Lippen kommt: Es ist gut so. Sie gingen vielmehr in ihrer Mehrheit, beschämt vielleicht, schnell zum Alltag über, sie „beschwiegen“ das Ungeheuerliche. Auch deswegen nicht, weil Geschichte nur im Rückblick Konsequenz, Folgerichtigkeit haben und damit „erklärbar“ werden kann. Im Unterschied zu anderen Geschichtsverläufen, die allein mit der Ambition studiert werden können, mehr zu wissen, also möglichst viele Fakten anzuhäufen, muss das Ziel einer Geschichte der Ethik über das faktische Wissen hinausweisen – und das meint: aus der Geschichte lernen. Der 8. Und dennoch ist es wichtig, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. In Jeremia 10:23 heißt es, daß „des Menschen Weg nicht in seiner Gewalt steht und daß es dem Menschen nicht gegeben ist, seinen Gang zu bestimmen und seine Schritte zu lenken“ (Jerusalemer Bibel) . Trotzdem habe ich mir gestern diese "schwere Kost" angetan. Wie Russland mit der Ukraine umspringen würde, das hatte er sich nicht vorstellen können, es war ein Schock für ihn. '. Diese – ex negativo erfolgende – Begründung der EU schneidet diese zugleich von den europäischen Vergangenheiten ab. Was bedeutet Erinnern wirklich? Die kollektiven Erfahrungen lagern sich nicht im Bewusstsein der Einzelnen ab. Die gegenwärtige Weltlage, die von der Ukraine bis Libyen das Nein zum Vertragsdenken so eindrucksvoll in Stellung gebracht hat, bietet reichlich Anlass und Grund, damit schnell und entschlossen zu beginnen. Auch wenn etliche Manifeste aus der Zeit vor 1945 – etwa das schöne, von Altiero Spinelli inspirierte Manifest von Ventotene (1941) – diese Lesart nahe legen, in Wahrheit wäre der europäische Einigungsprozess heillos überfordert gewesen, hätte man ihn mit diesem geschichtsphilosophischen und teleologischen Drall in Gang gesetzt. Nur eine Kleinigkeit, und Napoleon hätte die Schlacht von Waterloo gewonnen. Hinter dieser Furcht stehen gute Gründe: Wir wollen uns mit der prinzipiellen Kontingenz von Geschichte nicht abfinden. Eine alte Frage. Geschichte: Geschichte umschreibt im Allgemeinen all jene Ereignisse und Zeiträume, die bereits vergangen sind. Putin hat uns gelehrt, dass das Nein, das sich auch durch die sanftesten Engelszungen der Diplomatie nicht in ein Ja überführen lässt, eine stets vorhandene Möglichkeit ist. 25 Jahre Ende des Kommunismus, fast 70 Jahre Rechtsstaat in Deutschland, knapp 250 Jahre Demokratie in den Vereinigten Staaten: nur Wimpernschläge der Geschichte. Der öffentliche Diskurs des vergangenen Jahres hat sich fast nur mit dem Verhängnis befasst. Lernen aus der Geschichte Auf einer Seite lesen Albert Einstein hat einmal gesagt: "Wir Heutigen nutzen allenfalls zehn Prozent der uns innewohnenden Intelligenz". 17.11.2016, Das Publikum beim Vortrag von Prof. Dr. Winkler (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster), Das Publikum, darunter auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière, stellte zahlreiche interessierte Fragen an Prof. Winkler, Prof. Heinrich August Winkler und Staatssekretär Hans-Georg Engelke im Gespräch auf dem Podium (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster), "Wie geht es nach der Trump-Wahl weiter?" Dass ein entwickeltes Geschichtsbewusstsein und eine anspruchsvolle Gedenkkultur nicht helfen müssen, für gegenwärtige Herausforderungen gewappnet zu sein, ist derzeit gut zu beobachten. Lernen aus der Geschichte. Ist es das individuelle Gedächtnis des Einzelnen, das unser Bild von der Vergangenheit ausmacht? Vielleicht bewog diese klägliche Bilanz einen deutschen Philosophen zu der Bemerkung, das einzige, was man aus der Geschichte lerne, sei, daß der Mensch nichts aus der Geschichte lerne. Es spricht nur gegen den Glauben, Verträge und Diplomatie könnten Rechtsstaat und Demokratie auf immer weltweit wetterfest machen. Ihr zufolge ist es nicht sinnvoll und der Zukunft nicht zuträglich, die Erinnerung an Untaten wach zu halten. Von: Armin Pfahl-Traughber. Aus der Vergangenheit lernen, heißt Zukunft gewinnen. November und – weniger schon – der 27. Das spricht nicht gegen Verträge und Diplomatie, ganz im Gegenteil. Lernen versteht man den absichtlichen intentionales Lernen und den beiläufigen inzidentelles und implizites Lernen Erwerb von Fertigkeiten. Seit geraumer Zeit sind die Deutschen in dieser Konfrontation geübt. Im politischen, von pragmatischem Fingerhakeln bestimmten Alltag wird das zwar beharrlich bestritten, ist aber dennoch – wie ein geheimes Schmiermittel – stets gegenwärtig. Sie soll das zivile Gewächs sein, das auf der Grabplatte erblüht, die den Nationalsozialismus und die gesamte europäische Gewaltgeschichte versiegelt. Wir mögen so viele Blicke auf vergangene Ereignisse werfen wie wir mögen, das erhöht keineswegs die Wahrscheinlichkeit, dass wir Ereignisse, die gerade im Kommen oder im Gang sind, besser erkennen oder entschlüsseln können. Es gibt eine Furcht, sich auf den Zufallscharakter und die Stummheit der Geschichte einzulassen. Okt 2020. Allein deswegen, ohne dass davon eine Botschaft an uns als Akteure von heute ausginge. Jahrgang, Nr.4, Juli/August 2015 erschienen. Dieser Aufsatz ist soeben in der Zeitschrift „Internationale Politik“ (IP), 70. Jahrhunderts soll der Urgrund der EU sein. Aus der Trümmerlandschaft ins Reich des immerwährenden europäischen Friedens – das soll der Weg des europäischen Vereinigungsprozesses sein. Es steckt Lebensweisheit in dieser Haltung. Dass andere sie auch schon gemacht haben, hilft ihm nicht. Doch das alles ist heute nicht gemeint, wenn die Frage auftaucht, ob man aus der Geschichte lernen kann. Das ist ihre Stärke. Doch abseits guter Noten birgt die Beschäftigung mit Geschichte noch mehr. Es zeichnet den Ablehnenden nicht aus. Ein Text von Gesine Schwan. Ich habe es leider nur noch nicht so ganz herausgefunden. Sie soll, wie in fast jeder Festrede zu hören ist, die Konsequenz sein, die wir ein für allemal aus der europäischen Gewaltgeschichte des 20. So ernst der Ton klingt, es ist doch nicht zu überhören, dass da auch eine gewisse Genugtuung mitschwingt. Es ist daher mehr als seltsam, dass im heutigen Europa-Diskurs der vergleichende Bezug auf ältere föderale und Reichstraditionen – Römisches Reich, Altes Reich, Habsburger Reich – fast ganz fehlt. Du beschützt ihn ja und segnest ihn. Was vom deutschen Vernichtungslager Belzec blieb. Fast alle anderen Gesellschaften gehen, was die negativen Seiten ihrer Geschichte angeht, ganz anders vor. Weil der Nationalsozialismus das absolut Böse war, konnte alles als gut erscheinen, was sich gegen ihn wandte. Nicht selten endet dieser Ansatz in hinkenden Vergleichen – von denen Hitler und die Nazizeit die beliebteste ist. Dem Historiker Karl Schlögel kann man gewiss nicht vorwerfen, er habe keinen Sinn für Geschichtsbrüche und er glaube, die Zivilität von Europas Nachkriegsgeschichte sei unwiderruflich gesichert. Die Abkehr von den – gut ausgeleuchteten – Totalitarismen des 20. Das Gottesgnadentum ist eine Begründung für monarchische Herrschaftsansprüche. Eine Chance, den Blick zu weiten, wurde vertan. Die EU scheint nie nur das Naheliegende und Ratsame zu sein, sie soll immer auch von einem geschichtsphilosophischen Überschuss leben. Hiob weiß nicht, dass Satan, der Teufel, ihn beobachtet. Sie hat vielmehr ein überirdisches Telos, das – so die Pointe des Christentums – auch das irdische Geschehen kräftig beeinflussen kann. Vielleicht lernt man dann am ehesten aus der Geschichte, wenn man so vorsichtig wie denkbar an der Möglichkeit des Fortschritts zwar festhält, sich der Kontingenz und der Widerrufbarkeit von allem und jedem aber stets bewusst bleibt. Die Eröffnung der neuen modernen Ausstellung auf der Kriegsgräberstätte in La Cambe passte deshalb gut zu dieser Gedenkveranstaltung. Wenn wir … Man könne anhand der Geschichte für die Gegenwart lernen, heißt es manchmal. Vielleicht wäre es schön, wenn die Menschheit die Fähigkeit besäße, einmal gemachte Erfahrungen zu verinnerlichen, in den genetischen Code zu integrieren und so einmal gemachte Fehler fürderhin zu vermeiden. In Jeremia 10:23 heißt es, daß „des Menschen Weg nicht in seiner Gewalt steht und daß es dem Menschen nicht gegeben ist, seinen Gang zu bestimmen und seine Schritte zu lenken“ (Jerusalemer Bibel) . Geschichte könnte, so gesehen, ein Prozess der Akkumulation von Gelingen, Sinn und Kohärenz sein. Schwalbach/Ts. Griechenland und Europa – eine Zwischenbilanz, „Heile, heile Gänsje“. Sie wird, zum Schaden der EU, notorisch heilsgeschichtlich überhöht. Dass eine so prächtig entwickelte Gedenkkultur wie die deutsche keineswegs zum offenen Umgang mit Geschichte anregen muss, hat im Übrigen das vergangene Gedenkjahr für 1914 gezeigt. Der antiken Geschichtsschreibung in der Tradition Herodots war das ganz geläufig. seit eh und je ein religiöses Gebot der Tora ist. Januar sind Fixtage im deutschen Gedenkkalender, und vom Bundespräsidenten über den Bundestagspräsidenten, die Leiter der Gedenkstätten bis hin zu fast jedem Schuldirektor verfügt das Land über eine Vielzahl von Persönlichkeiten, die unter eifriger Zustimmung aller Gutgesonnenen in wohl gesetzten, so bescheiden wie erhaben klingenden Worten kundtun und bezeugen können, dass die Deutschen ihre Lektion gelernt haben und dass es stets nötig sei, wachsam zu sein. Doch zweifellos ist ein Gutteil unserer Gedenkkultur von geistiger Bequemlichkeit geprägt. So rund und schön diese Wendung des Philosophen auch sein mag, sie enthält nicht den Teil der Wahrheit, der verstört: Auch der, der sich an die Vergangenheit zu erinnern bemüht, ist nicht davor gefeit, Untaten zu begehen oder ihnen gegenüber blind zu sein. Doch so ist es nicht. Ja - ich weiß. Nachher ist man immer klüger, und so nehmen wir jetzt mit Erschrecken das eigentlich Selbstverständliche zur Kenntnis, das uns jeder Blick in die Geschichte welcher Epoche auch immer hätte lehren können: Regeln gelten solange, bis einer daherkommt, der sich nicht an sie hält. Von Ingolf Seidel. Das weiß jeder Geschichtsstudent. Viele übersetzte Beispielsätze mit "aus der Geschichte lernen" – Englisch-Deutsch Wörterbuch und Suchmaschine für Millionen von Englisch-Übersetzungen. Der Mensch geht – nicht nur zu Unrecht – von der Voraussetzungslosigkeit seines Handels aus. Die deutsche Beschäftigung mit der NS-Zeit beförderte auch ein moralisch aufgeladenes Schwarz-Weiß-Denken: hier die Guten, dort die Bösen. Auf der Erde gibt es keinen wie ihn. Also bestimmt. Mehr und noch mehr und noch einmal mehr an Gedenkkultur bringt uns da keinen Schritt voran. Ohne das unausgesprochen vorausgesetzte, tatsächlich aber grundlose Vertrauen in die Gültigkeit ziviler Regeln wäre ein Fortleben in Deutschland nicht möglich gewesen (Jan Philipp Reemtsma etwa setzt sich in seiner Studie „Vertrauen und Gewalt“ ausführlich mit diesem schmerzlichen Paradoxon auseinander). In dieser Haltung unterscheidet sich Deutschland vermutlich von allen anderen Staaten des Globus – sieht man von Israel und dem jüdischen Volk ab, das den Holocaust erlitten hat und dem die Aufforderung „Zachor!“ (Erinnere Dich!) Das aber ist eine falsche, in die Irre führende und wenig anspruchsvolle Begründung. Aus der Vergangenheit lernen heißt Zukunft gewinnen gelungene menschliche Beziehungen, in denen wir uns gegenseitig halten und stärken, sind für ein geglücktes Leben ganz unerlässlich. Das Leid der Opfer müsse gewissermaßen auf dem Altar der Zukunft geopfert, das heißt: dem Schweigen anheim gegeben werden. Japan, das am Yasukuni-Schrein nach wie vor auch Kriegsverbrecher ehrt, gibt dafür das inzwischen klassische Beispiel ab. Die Darstellung kommt ohne politische Wertung aus und ist ohne … Im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Betrachtung der Vergangenheit sprechen wir ebenfalls von Geschichte. Die EU ist gut und nützlich, aber sie ist nicht der Phönix, der sich aus den Aschen des 20. Man kann die Pointe dieser Anekdote auf die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit übertragen. Viele können solche geschichtlichen Rückblicke schwer ertragen und oft hört man "lasst uns doch endlich mit diesem alten Kram in Ruhe". Und an jeder von ihnen hätte es anders kommen können, als es dann gekommen ist. Aber heißt das, er würde nie Probleme haben? Es müsse daher, der Zukunft wegen ein Schlussstrich gezogen werden, das sprichwörtliche Gras müsse über begangene Untaten wachsen. Sie behandeln sie entweder gar nicht oder nur dilatorisch. Denn so notwendig es ist, dieses Gedenken hat längst etwas Gefälliges und Selbstbezogenes. War die Monstrosität der NS-Untaten anfangs ein Motiv dafür, nicht hinzusehen und ihnen nicht auf den Grund zu sehen, so war es später jedoch eben diese Monstrosität, die zum Hinsehen geradezu zwang. Aus der Geschichte zu lernen, ist nicht trivial und kann leicht politisch instrumentalisiert werden. Mai, der 9. Als ihn der Polizist fragt, was er da tue, antwortet er, er suche seinen verlorenen Hausschlüssel. Bis zu diesem Gedankengang schlug und schlägt mein Herz vollkommen auf… Ich bezweifle es. Vermutlich weil die Angst obsiegte, mit einem unvoreingenommenen, frischen Blick auf den Großen Krieg würden wir eine Vielzahl von Zufällen erkennen. von Günther Moewes. Die grundlegende Frage, was denn guten Geschichtsunterricht ausmache, bewegt nicht nur alltäglich Geschichtslehrer/innen. Nämlich lernen, wie wir es besser machen sollen. Aus der Geschichte lernen heißt: Im Antifaschismus kann es keinen Antikommunismus geben – offener Brief an die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der … Denn obwohl es möglich war, ist es nicht zu verstehen. Perspektiven im Vergleich. Und zwar so, dass Fehler und Verbrechen, die einmal geschehen sind, in Zukunft unterbleiben, ja sogar ausgeschlossen sind? Aber macht das immun oder wenigstens widerstandsfähiger gegen zukünftige Gewaltversuchungen? Nämlich lernen, wie wir Fehler vermeiden sollen. Foto: pixabay.com (Pixabay License) Steffen Lehndorff beschreibt in seinem kurzen Buch "New Deal heißt Mut zum Konflikt. Er hört auf mich und er tut, was richtig ist.« Der Teufel antwortet: »Na klar hört er auf dich. Da die Gegenwart und die Zukunft von den Ereignissen und Erfahrungen der Geschichte … Caesar, Nero, Augustinus, Friedrich der Staufer, Papst Coelestin V., Luther, Riemenschneider, Kant, van Gogh, Hitler, Stalin nicht zu vergessen. Zwar mühten sich die Deutschen in den ersten Jahrzehnten nach 1945 nicht gerade, sich zu erinnern, zu gedenken, genau hinzusehen. Denn das, so das Argument, setze den Unfrieden nur fort, könne nur Anlass für neue Gewalt und neue Untaten sein. Ob er sicher sei, dass er ihn genau hier verloren habe, erwidert der Polizist. Hinter diesem auf das Vergessen angelegten Umgang mit der eigenen Geschichte steht auch, aber nicht nur der Unwille, Fehler der eigenen Nation auszuleuchten. Aus der Geschichte lernen - eine häufig zitierte Formel. Mit diesen Worten begrüßte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Dienstag dieser Woche das zahlreiche Publikum zu … Doch einen Ertrag, einen Erkenntnisgewinn, ein Neudenken des scheinbar Bekannten hat es nicht gegeben. Nie wieder wegsehen! Verballhornt wurde daraus (unter Anwendung des sächsischen Dialekts etlicher DDR-Funktionäre): „Von der Sowjetunion lernen heißt siechen lernen.“ Von Gottes Gnaden. Wie ein Kinderlied zur heimlichen Hymne der Westdeutschen wurde. Deutscher sein heißt, aus der Geschichte zu lernen Veröffentlicht am 22.04.2001 | Lesedauer: 5 Minuten Nicht Stolz, sondern Dankbarkeit empfindet Friedrich Wilhelm Prinz … Geschichte-Lernen.net will hohen fachlichen Ansprüchen genügen: Durch die akademische Kompetenz der Autoren sind alle Beiträge nach wissenschaftlichen Standards erarbeitet und professionell recherchiert. (2012) 29,80 €. Das sind sehr deutsche Fragen. Wir alle sehnen uns nach einem übergreifenden Sinnhorizont, in dessen Dienst Freundschaft und Liebe stehen. Hier gab es kein Ziel, keine Richtung der Geschichte, im Grunde auch keinen Fortschritt. Und diese Zufälle würden das Verhängnis relativieren und das eingeübte geschichtsphilosophische Bogenschlagen beschädigen. Johannes Meyer-Hamme, Holger Thünemann, Meik Zühlsdorf-Kersting (Hrsg. Aus der Geschichte lernen heißt auch: Umwege gehen und Liegengebliebenes wieder aufnehmen. Heilsgeschichte bedeutet auch: Geschichte verläuft nicht mehr zyklisch, zerfällt nicht mehr in rätselhafte und eigentlich bedeutungslose Einzelheiten. Wir hätten tatsächlich schon einiges aus der Geschichte gelernt, wenn wir uns etwa bemühten, den Ukraine-Russland-Antagonismus nicht mehr unter der Fragestellung zu betrachten, wer dabei die Guten und wer die Bösen sind. Der Althistoriker Christian Meier notierte in seiner Schrift „Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns“: „Es ist keineswegs ausgemacht, dass tätige Erinnerung Wiederholung ausschließt.“, Die alte Geschichte vom betrunkenen Schlüsselsucher: Ein Mann, der zuviel Alkohol genossen hat, ist des nachts auf dem Heimweg. Denen, die sie aufwerfen, steckt der Schock darüber in den Knochen, dass eine Kulturnation, wie sie sich selbst gerne sah, binnen weniger Jahre fähig war, das größte nur denkbare Menschheitsverbrechen zu begehen. Warum neigen wir zu diesem Glauben? Sie alle fragen sich, ob sie etwas überhört oder übersehen, sich selbst und anderen sogar etwas vorgemacht haben und sich jetzt ihr Scheitern eingestehen müssen.“. Was nützt, könnte man fragen, die ganze Beschäftigung mit der Historie, wenn sie nur zum Delektieren oder Entsetzen oder zum schieren Betrachten gut ist? Ich halte das Wort „Sündenstolz“ für fatal, und teile auch nicht die These, die Deutschen hätten sich flugs von Weltmeistern im Verbrechen in Weltmeister im Erinnern, Gedenken und „Wiedergutmachen“ gemacht. Demandt: Ja, lernen wir aus der Geschichte? Nur die Fiktion einer – unschuldigen, entschuldeten – Stunde Null mache ein zivilisiertes Weiterleben möglich. Ist sie aber nicht, wie sie selbst nachdrücklich gezeigt hat. Eben dies setzt die EU im Grunde fort, vor allem in dieser Tradition steht sie. Gewiss, man kann vieles aus ihr lernen. November 1939, wie eigentlich geplant, nur 13 Minuten länger im Münchner Bürgerbräukeller aufgehalten, dann hätte Georg Elsers Bombe womöglich den Zweiten Weltkrieg und die Schoah verhindert. Es hindert aber daran, komplizierte Wirklichkeiten zu verstehen. Ist sie noch im Gang, bewegt sie sich ununterbrochen von Weggabelung zu Weggabelung. Oder: Hätte Deutschland Lenin nicht freies Geleit nach Petersburg gegeben, wäre den Russen und der Welt vielleicht die Oktoberrevolution und 70 Jahre Sowjetreich erspart geblieben usw.usf. Das Leben ging danach zwar – als hätte es die Negation aller bürgerlichen Werte nicht gegeben – weiter. Sie wäre dagegen vollkommen überfordert, würde man ihr die Mission andichten, sie müsse Europa und möglichst auch die ganze Welt vom Geist des Nationalsozialismus, des Totalitarismus insgesamt und damit von dem der Menschheitsgeschichte innewohnenden Gewaltpotenzial – befreien. Vielleicht haben wir Glück, und die deutsche Beschäftigung mit dem deutschen Zivilisationsbruch hilft uns, Zivilisationsgefahren zu erkennen, gar zu meistern. Dabei könnte man meinen, nach 5 Semestern wäre ich der Antwort auf die Frage - Vorsicht Nietzsche Anspielung! Wodurch wird es gelenkt und bestimmt? Der Blick in die Geschichte zeigt, was möglich war und ist, er zeigt, wozu Menschen fähig und unfähig waren und sind. Kein Phoenix nirgends, die Furien der Geschichte sind nie gebannt. Verwunderlich ist vor allem unsere Verwunderung darüber. Räume öffnen“ heißt die eigene Praxis reflektieren. Weil nicht wenige Gutmeinende die EU als eine Maschine verstanden und verstehen, die zumindest den Kontinent dauerhaft von den Verhängnissen der Geschichte befreien würde, wurde das europäische Vereinigungsprojekt geschichtsteleologisch überfrachtet. Menschen lernen nicht aus der Vergangenheit, aus der Geschichte, hören nicht auf Ratschläge — müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Der Historiker und Buchautor Heinrich August Winkler sprach im BMI über schwierige politische Zeiten - und Lehren aus der Vergangenheit "Dieses Haus ist nicht nur ein Ort, an dem Akten bearbeitet werden." Der Lernzuwachs Der Begriff Selbstgesteuertes Lernen SGL wird häufig synonym mit den Begriffen Selbstorganisiertes, Selbstreguliertes oder Selbstbestimmtes Lernen verwendet Problembasiertes Lernen PBL auch Problemorientiertes Lernen POL ist eine … Lernen aus der Geschichte (abgekürzt LaG) ist ein Online-Bildungsportal und eine Zeitschrift, die sich der politischen Bildung und der Geschichte des 20. Aus der Geschichte lernen, heißt siegen lernen ... oder wie? Können wir das Richtige aus der Geschichte lernen? Der Wunderheiler. Gemeint ist vielmehr: Können wir Lehren ziehen? Jehova sagt zum Teufel: »Ist dir mein Diener Hiob aufgefallen? Deswegen ist es so ungeheuer schwer, aus der Geschichte zu lernen. Für uns alle. Es gab wohl keine Zeichen oder Signale, die übersehen werden konnten. Weil wir dazu neigten, das zu vergessen, stehen wir so ratlos vor Putins Rückkehr zu Geopolitik und seiner kühl kalkulierten und geschickt choreographierten Abkehr von der Politik der Übereinkunft.